Iris Flentje, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, beschäftigte sich im Rahmen der 70. Jahrestagung des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) in Bad Zwischenahn mit dem schwierigen Thema „Was geschieht mit der Familie und dem Betrieb, wenn ich ausfalle?“. Jedes Unternehmen sollte einen Notfallordner haben, in dem zum Beispiel steht, wo sich wichtige Schlüssel befinden, wo Passwörter in Internetzugänge hinterlegt sind und in dem auch wichtige Fristen und Termine verzeichnet sind. „Ein Fremder, der in den Betrieb kommt muss mit Hilfe des Ordners die ersten Tage über die Runden kommen können“, unterstrich Flentje, selbst als Landwirtin auch Unternehmerin, den Stellenwert dieses Ordners. Der Ordner allein reicht leider nicht – er muss ständig aktualisiert werden, um immer auf dem Stand der Dinge zu sein, wie Flentje deutlich machte. Besonders wichtig sind die Angaben im Ordner, wenn es sich um einen gewachsenen Betrieb handelt, bei zum Beispiel Versorgungsleitungen nicht immer da zu finden sind, wo man sie vielleicht vermutet. „Wenn Ihr Betriebshelfer Wasser abstellen muss, den Absperrhahn aber nicht findet, haben Sie beide ein Problem“, verdeutlichte Flentje. Ebenfalls extrem wichtig und deshalb unbedingt auch Teil des Ordners: Besonderheiten bei Maschinen, und die allgemeinen Betriebsabläufe.
Dazu kommen dann im letzten Teil die Verträge, die die eigene Person betreffen wie zum Beispiel Vorsorgevollmachten, die jeder ab einem Alter von 18 Jahren haben sollte. Auch das Testament gehört in den Ordner: „Ein Betriebsleiter ohne Testament ist ein no go“, machte Iris Flentje ihren Zuhörern deutlich.
Text/Foto: BDC
