Alternativen zu Fleisch sind zunehmend im Kommen – vor allem bei der jüngeren Generation. Eigentlich treffen Kulturpilze dabei genau den Nerv der Zeit, denn sie sind nachhaltig produziert, gesund und vielfältig einsetzbar. Doch gerade bei den Millennials, also der Generation von 29 bis 41, aber auch bei den noch Jüngeren stehen Pilze nur selten auf dem Einkaufszettel. Avocado, Chia und andere Superfoods laufen ihnen noch immer den Rang ab. Das soll sich nun mit einer breit angelegten europäischen Werbekampagne ändern, wie Susanne Knobloch, Beiratsmitglied des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e. V. (BDC) und Vertretung in der GEPC (Vereinigung europäischer Pilzzüchter), mitteilt. Initiiert wurde die Kampagne von der GEPC, die bereits 1980 von Vertretern aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden gegründet wurde. Inzwischen vereinen sich unter dem Namen Züchter aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen und Spanien. Ziel der dreijährigen Kampagne wird es sein, für die Gesundheitsaspekte sowie die Nachhaltigkeit von frischen europäischen Pilzen zu sensibilisieren, um letztlich den Konsum und den Verkauf von Champignon, Kräuterseitling und Co. anzukurbeln. Die Kampagne richtet sich in erster Linie an Menschen im Alter von 29 bis 41, die bereits einen eigenen Haushalt haben und für die gesunde Ernährung einen hohen Stellenwert in ihrem Leben einnimmt.
Die eigens dafür gegründete Untergruppe des GEPC, die GEPC Promo, verfolgt dabei zwei Strategien. Zum einen wird eine Sensibilisierungskampagne in den neun Zielländern gelauncht, die den Bekanntheitsgrad und die positive Bewertung von Pilzen, aber auch die Kaufabsicht der Konsumenten erhöhen soll. Zum anderen soll in den vier Hauptmärkten Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien mithilfe einer wirtschaftlich konzentrierten Strategie der Absatz von Pilzen gesteigert werden.
Um vor allem die Zielgruppe der Werbekampagne von den europäischen Kulturpilzen zu überzeugen, sind zahlreiche Maßnahmen geplant. Dazu zählen eine Werbe-Website und Werbeaktivitäten in den Sozialen Medien. Es soll weiterhin Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit Influencern und Medienpartnerschaften mit Millennials sowie Fachmedien betrieben werden, Events lanciert sowie verschiedene Videos und andere digitale Werkzeuge ins Leben gerufen werden, um das Thema Pilz auf möglichst vielen Kanälen zu bespielen.
Insgesamt stehen dafür fünf Millionen Euro zur Verfügung, die auf die teilnehmenden Länder verteilt werden. Die Europäische Union trägt dabei den Großteil, also 80 Prozent, die restlichen 20 Prozent werden von der Industrie finanziert.
Text: BDC
Bild: BDC