BDC unterzeichnet Positionspapier zur Harmonisierung der Ziele bei der Torfreduktion

BDC unterzeichnet Positionspapier zur Harmonisierung der Ziele bei der Torfreduktion

Der Bund deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e. V. hat im Januar 2024 das Positionspapier „Harmonisierung der Ziele zur Torfreduktion“ mitunterzeichnet. Insgesamt 12 Verbände und Organisationen laden mit der Formulierung einer gemeinsamen Strategie Politik und Handel ein, die Ziele zur Torfreduktion auf einem „konstruktiven und gangbaren Weg“ zu harmonisieren.

Grund für das gemeinsame Statement ist der in Deutschland bestehende Konflikt unterschiedlicher Zielformulierungen bei der Torfreduktion sowie einer Reihe von Zielkonflikten und Hindernissen bei der Umsetzung. Das Positionspapier wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am 25. Januar 2024 auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM, Essen) vorgestellt – vertreten durch den Zentralverband Gartenbau (ZVG) e. V., die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS), den Bund deutscher Baumschulen (BdB) e. V. und den Industrieverband Garten (IVG) e. V.

Ziel: Nachhaltigkeit erhöhen und Qualität erhalten

Herausfordernd für die Branche ist, dass Torfersatzstoffe nicht in ausreichender Menge, nicht in der benötigten Kontinuität und Qualität zu wirtschaftlichen Preisen zur Verfügung stehen. Hier fordern die Unterzeichner eine gesteigerte Verfügbarkeit von Ersatzstoffen. Die angestrebte Reduktion um 40-50 Prozent sei zwar mit angemessenem Aufwand in vielen Kulturen realisierbar. Eine weitere Reduktion sei jedoch sehr aufwendig und mit großem Risiko für die Betriebe verbunden. Die beteiligten Verbände und Organisationen fordern längere Übergangsfristen und weitere Forschung. Übergeordnetes Ziel ist, die Nachhaltigkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Qualität der Produkte zu erhalten.

Notwendigkeit eines adäquaten Ersatzstoffes

Einer von neun erarbeiteten Lösungsvorschlägen ist die „Flexibilität für das Kulturgut Pflanze“. Zusammen mit Stakeholdern, Forschungseinrichtungen sowie den betroffenen Behörden und Bundesministerien möchten die unterzeichnenden Organisationen an einem Runden Tisch eine gemeinsame Vereinbarung zur Torfminderung erarbeiten. Sie plädieren dafür, dass jede Branche nach den jeweiligen produktionstechnischen Realitäten die
Weiterentwicklung nachhaltigerer Produktionsweisen vorantreiben kann und damit
Planungssicherheit erhält. So bedürfe es einer Zusicherung des langfristig ermöglichten reduzierten Torfeinsatzes für Branchen, in denen ein adäquater Ersatzstoff bisher nicht absehbar ist, wie zum Beispiel im Champignonanbau oder bei der Produktion von Gemüsejungpflanzen.

Grüne Branche unterstützt Bestrebungen bei der Reduktion

Das Positionspapier macht deutlich, dass die Grüne Branche die Bestrebungen der Bundesregierung und der Gesellschaft unterstützt, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Daher werde auch der zunehmende Einsatz von Substraten auf Basis alternativer Rohstoffe vorangetrieben. Die beteiligten Organisationen und Verbände weisen aber auch darauf hin, dass Kultursubstrate für den Profigartenbau und Erden für den Consumer-Bereich eine essenzielle Grundlage aller gärtnerischen Tätigkeiten bilden und der Rohstoff Torf hierbei eine ambivalente Rolle spielt. Die zusätzlichen gesellschaftlichen und qualitativen Anforderungen seien hoch und vielfältig. Es gehe unter anderem um die Anpassung an den Klimawandel, die Schaffung Grüner Infrastruktur und die Versorgung einer wachsenden Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln.

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