Neues BDC-Mitglied: Die Bio-Substratproduktion Moser GbR

Neues BDC-Mitglied: Die Bio-Substratproduktion Moser GbR

Seit Januar 2024 ist die Bio-Substratproduktion Moser GbR neues Mitglied im BDC. Mit dem Unternehmen setzt Rafael Moser fort, was bereits sein Vater und sein Großvater geleistet haben: Die Leitung eines traditionellen Familienunternehmens mit hochwertigen Produkten für die Pilzbranche. Rafael Mosers Fokus liegt auf der Produktion von 100 % Bioland-zertifiziertem Bio-Substrat Phase I. Damit besetzt er in der Branche eine Nische.

Herausforderung Rohstoffverfügbarkeit

Drei Generationen in der Champignon-Branche – das sind gelebte 60 Jahre Erfahrung, auf die Rafael Moser aufsetzt und bei Bedarf zurückgreifen kann. Das ist wertvoll. Denn gerade im Bereich Bio-Substrat und dem dazugehörigen Rohstoffmanagement können die Herausforderungen groß sein. „Die Rohstoffe müssen gut ausgewählt sein, sauber sein und natürlich verfügbar sein“, erläutert der gelernte Gärtner im Gespräch. „Die Zertifizierung nach Bioland bringt große Vorteile mit sich, da das Unternehmen damit in der Pilzbranche eine Nische besetzt. Doch dadurch ergeben sich hinsichtlich der Verfügbarkeit geeigneter Rohstoffe auch zum Teil große Herausforderungen.“

Gutes Netzwerk erforderlich

Insbesondere in Bezug auf die Rohstoffe ist der Unternehmer auf ein gutes Netzwerk angewiesen. „Man braucht ein großes logistisches Geschick“, erklärt Rafael Moser. Anders sei es kaum möglich, den Rohstoffkreislauf einzuhalten. Bei einer schlechten Ernte beispielsweise wird in den Bioland-Betrieben das Stroh wieder an die Tiere verfüttert – was dazu führt, dass er es woanders zukaufen muss. Bei der Substratproduktion kann dies zwangsläufig zu Problemen führen. Da er aber auf ein breites Netzwerk von Lieferanten zurückgreifen kann, ist dies in der Regel nicht der Fall.

Zertifizierung nach Bioland seit 22 Jahren

Die Landwirte im Netzwerk bekommen das Stroh zeitverzögert als Champost für die Düngung ihrer Felder zurück – auf diese Weise schließt sich der Kreis. „Das Besondere bei unserem Betrieb ist, dass wir schon seit 22 Jahren bei Bioland sind, als einer der ersten in diesem Bereich. Unsere Kunden bekommen ein Produkt, das in jeder Hinsicht nachhaltig ist, auch hinsichtlich der Logistik“, erklärt Rafael Moser. Zurzeit produziert der 31-Jährige mit neun festangestellten Mitarbeiter:innen in der Bio-Substratproduktion Moser GbR rund 600 Tonnen Substrat der Phase 1 pro Woche. Die Produktion kann auf bis zu 1.500 Tonnen pro Woche erhöht werden. Alles in geschlossenem Rohstoffkreislauf und in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten.

Internationale Arbeits- und Lebenserfahrung

Rafael Moser ist vor vier Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen, der seinen Standort seit 1968 im Nordrhein-Westfälischen Langenfeld zwischen Köln und Düsseldorf hat. Der gelernte Garten- und Landschaftsgärtner hat neben der deutschen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft und in der Schweiz die Ausbildung zum Obergärtner gemacht. Bereits mit 15 Jahren arbeitete er in Kanada, um dort erste Erfahrungen im Gartenbau zu sammeln. Mit 20 Jahren zog es ihn dann für eineinhalb Jahre nach Kanada. „Das war sehr interessant, diese Erfahrung sollte jeder mal gemacht haben“, berichtet der Jung-Unternehmer. „In einem fremden Land zu leben und zu arbeiten, öffnet den Blick für die Menschen und auf das Leben.“ Und nicht zuletzt durch seine Ausbildung und Erfahrungen ist Rafael Moser im Austausch mit Züchtern aus aller Welt.

Nachhaltigkeit leben

Rafael Moser hat einen Beruf, „der ihm sehr viel gibt“. So beschreibt er seine Arbeit. Er sieht es als großen Luxus, als Unternehmer nur an sechs Tagen in der Woche zu arbeiten. „Zukunftsorientiert möchten wir weiter im Pilzsektor wachsen“, fasst er seine Vision zusammen. „Wohin die Reise geht, wird die Zukunft zeigen. Ob es zum Beispiel weiter in die Substratproduktion oder eher zurück zur Urproduktion geht. Wichtig ist mir und uns der Bezug zu regionalen Lieferanten und Kunden, denn Nachhaltigkeit muss gelebt werden.“

Seinen Verbandskolleginnen und -kollegen möchte Rafael Moser Mut machen: „Wir müssen weiterhin trotz Klimawandel, Krieg, Rezession, Politikverdrossenheit, Rechtsbewegungen und Konkurrenz aus dem Ausland wettbewerbsfähig und innovativ bleiben. Das können wir, da wir durch den Verband eine starke Stütze und den Zusammenhalt haben. Der Druck aus dem Handel ist stärker als je zuvor. Nur geschlossene Branchenverbände schaffen es, dem standzuhalten.“

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