Dramatische Kostensteigerungen setzen Pilzanbau massiv unter Druck

Dramatische_Kostensteigerungen

Die derzeitige Situation der Pilzproduzenten war beherrschendes Thema der Beirats- und Vorstandsitzung des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e. V. (BDC) am 16. Mai 2022. Die Mitglieder berichteten von einer massiven Kostensteigerung auf allen Ebenen in Folge des Ukraine-Krieges und den damit einhergehenden Energiepreiserhöhungen. Jegliche Betriebsmittel sind von steigenden Preisen betroffen. Beim Treffen in Hannover wurde von einer „regelrechten Preisspirale“ berichtet, die alle Produktionsbereiche betreffe. Dazu gehörten neben den Energiekosten auch die Aufwendungen für Kartonagen, Folien und Logistik sowie die steigenden Lohnkosten für Ernte in Handarbeit. „Diese Situation hat es in der Geschichte des Pilzanbaus bisher nicht gegeben“, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Torben Kruse. Zusätzlich ist die Branche davon betroffen, dass die Umsatzsteuerpauschalierung weggefallen ist und der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf 12 € angehoben wird. Dies mache allein eine Kostensteigerung von 20 % aus. Auch gebe es bisher zu wenig Entgegenkommen bei der notwendigen Preiserhöhung seitens des Handels.


Weitere Themen neben dem Bericht der Mitglieder war noch der aktuelle Sachstand zur Teilsektoranerkennung Kulturpilzanbau in der Carbon-Leakage-Verordnung. Der Antrag auf Sektoranerkennung ist bei der zuständigen Behörde fristgerecht eingegangen. Vorgeschaltet war die Prüfung der Unterlagen durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer. Nach der Berechnung des Zentrums für Betriebswirtschaft (ZBG) sei die Pilzbranche massiv betroffen von der CO2-Bepreisung und damit kompensationsfähig. Der Ausgang ist jedoch weiterhin offen. Federführend ist der Zentralverband Gartenbau e.V. für das Verfahren. Als externe Referenten waren die Projektbeteiligten von MykoDeck geladen. Es kam zu einem intensiven Austausch rund um potenzielle Torfersatzstoffe für den Pilzanbau. Noch sind aber einige Herausforderungen zu meistern. Abschließend wurde die kommende BDC-Jahrestagung in Eindhoven besprochen.

Text: BDC
Bild: BDC

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