Rückblick 2021: Eine Pilzsaison der gemischten Gefühle

Rueckblick-2021

Nach der bereits erhöhten Absatzmenge in 2020, verzeichnete die deutsche Pilzbranche 2021 weiter steigende Zahlen bei den Produktionsmengen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 90.050 t Kulturpilze in Deutschland produziert. Das sind knapp 5000 t mehr als im Jahr zuvor. Spitzenreiter der Kulturpilze waren weiterhin die Champignons mit 85.000 t. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von rund 4,9 % (2021: 81.000 t). Erklären lässt sich das damit, dass Haushalte häufiger einkauften und zuhause mehr kochten. Auch konnte nicht verreist und weniger außer Haus verzehrt werden. Das hatte Auswirkungen auf den Absatz der frischen Pilze in beiden vergangenen Jahren. Doch allein die Absatzmenge sagt noch nichts über den Umsatz der Branche aus. Die Verbraucherpreise blieben bei frischen Pilzen hinter dem Zuwachs von anderem frischem Gemüse zurück (AMI, 2021). Während beispielsweise Spargel von 2020 zu 2021 seinen Verbraucherpreis um 19,5 % anheben konnte, erzielten Pilze nur 4,2 %. Die Pilzbranche hat also 2021 erneut die Menge erhöhen, aber keine deutlich höheren Preise durchsetzen können. Schaut man detaillierter in die Statistik, wird deutlich, dass im ersten Coronajahr der braune Champignon einen Anteil von 46 % erreichte und 2021 weiter auf 50 % angewachsen ist. Es ist fraglich, ob es 2022 bei diesem hohen Niveau bleiben wird.


Bei den weißen Champignons, die vor allem in der Gastronomie Verwendung finden, war im vergangenen Jahr hingegen ein Rückgang zu verzeichnen. Der bis in den Mai 2021 andauernde Lockdown setzte dem Absatz von weißen Champignons weiter zu, sodass ihr Anteil von 54 % auf 50 % zurückging. Da wird es 2022 interessant, genauer hinzusehen. Insgesamt ist zu erwarten, dass der Russland-Ukraine-Krieg mit den entsprechenden Auswirkungen nicht spurlos an der Kulturpilzbranche vorbeigehen wird, wie bereits bei anderen Artikeln zu vernehmen war.


Auch die in Deutschland angebauten Edelpilze legten 2021 nochmal zu. Waren es 2020 noch 4.100 t, wurden 2021 bereits 5.050 t in deutschen Betrieben produziert. Unangefochtener Liebling unter den Edelpilzen blieb der Kräuterseitling, der mit 3.400 t seinen Anteil zum Vorjahr nochmal um knapp 42 % (2020: 2.400 t) steigern konnte. Auf Platz zwei folgte wie in den Jahren zuvor der Shiitake mit 850 t (2020: 850 t). Den dritten Platz innerhalb der Gruppe der Edelpilze belegte der Austernseitling mit 700 t und verzeichnete damit einen leichten Rückgang (2020: 750 t). Alle weiteren Edelpilze teilten sich den vierten Platz mit gleichbleibenden 100 t. Der Bio-Anteil der Edelpilzproduktion lag wie schon 2020 bei 95 %. Bei Champignons konnte der Bio-Anteil im zweiten Coronajahr auf 15,5 % (2021: 15 %) gesteigert werden.


Alle Zahlen der Pilzproduktion der vergangenen Jahre in Deutschland insgesamt und Hessen im Speziellen finden Sie in den Grafiken.

Text: BDC, HLP
Bild: BDC; Statistiken HLP/BDC

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