Mit der Optimierung der Verpackungen für Pilze beschäftigt sich das Leibniz-Institut für Agrartechnik, Potsdam-Bornim. Dr. Martin Geyer berichtete bei der Jahreshauptversammlung des Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e.V. (BDC) in Rostock über aktuelle Versuche und neue Ideen. Champignons sind beim Verpacken problematisch weil die Pilze auch nach der Ernte intensiv atmen und dabei CO2 und Wasser ausstoßen und Sauerstoff veratmen. Dieser Prozess kann nur gestoppt werden, wenn die Pilze bei fast 0°C gekühlt werden – doch spätestens in der Absatzkette ist eine derart niedrige durchgehende Kühlung nicht einzuhalten. Also muss eine bessere Verpackung her. Eine Idee wäre die Verwendung von gasdurchlässigen Folien, sogenannten MA-Verpackungen (Modified Atmosphere). „Damit lassen sich die gewünschten Sauerstoff- und CO2-Konzentrationen einstellen, wenn sich die Temperatur nicht verändert. Steigt die Temperatur jedoch, kondensiert der Wasserdampf und die Pilze werden schnell unansehnlich“ erklärte Dr. Geyer. Deshalb versuchten die Potsdamer, gemeinsam mit der Industrie entwickelte Verpackungsschalen mit Salzanteil zu verwenden. Salz kann pro Gramm bis zu 20g Wasser aufnehmen. Leider verläuft dieser Prozess so langsam, dass die Wissenschaftler bei ihren Versuchen mit den Wassermengen, die Pilze produzieren, nicht weiterkamen.
„Das reicht nicht, um zum Beispiel auf schnelle Temperaturveränderungen zu reagieren“ war sich Dr. Geyer sicher. Jetzt wird in Potsdam mit MA-Folien mit hoher Wasserdampfdurchlässigkeit und geringer Durchlässigkeit für Sauerstoff und CO2 geforscht. Das Ganze gleicht ein wenig der Quadratur des Kreises, doch die technische Entwicklung auf diesem Gebiet schreitet immer weiter voran.
Text und Bilder: Christiane James