Rhein-Neckar-Pilze neu in Bürstadt
Im pfälzischen Bürstadt ist die Familie Deckers, Geldern, seit Sommer dieses Jahres mit der Rhein-Neckar-Pilze GmbH (RNP) vertreten. Hans Deckers und seine Söhne Marco und Patrick suchten lange, um einen passenden Standort zu finden – im hessischen Bürstadt wurden sie dann fündig. Natürlich hat es einen Grund, dass die bodenständigen Niederrheiner mit ihrer Filiale rund 300 km weit in den Süden wandern: Die Nachfrage nach regionaler Ware steigt ständig und in Hessen war aus Sicht der Familie noch Platz für einen großen Produzenten. Von der katholischen Kirche konnte das 6ha große Grundstück in Erbpacht erworben werden. Im ersten Ausbauschritt ist die Hälfte der Fläche belegt. Der Platz für eine Erweiterung ist vorhanden. Entstanden sind 22 Kulturräume mit je 820m², dazu kommen die Flächen für Verpackung und Kühlung, Kommissionierung und Transport. Modernste Technik ist hier selbstverständlich. Die Christiaens-Group, NL-Horst, baute die Anlage. Beim Rundgang durch den energieeffizienten Komplex fiel sofort der extra breite Mittelgang ins Auge. Er ist der modernen Technik geschuldet und ein deutliches Zeichen einer neuen Anlage. Im Bürstadt entstanden 110 Arbeitsplätze. Pro Woche sollen rund 100t braune und weiße Champignons produziert werden.
Für die Familie Deckers bedeutete der Aufbau des Betriebes und der Start der ersten Kultur 13 Monate nach der Erteilung der Baugenehmigung viel Arbeit und Stress. Doch die gastfreundlichen Hessen machten den Niederrheinern vieles leicht – so scheinen die lokalen Politiker und auch die Landespolitik immer offene Ohren für die Wünsche der Familie zu haben. Auf der anderen Seite verstehen es die Neuen auch, sich zu integrieren – das beginnt mit der eigenen Wohnung vor Ort und endet mit der ständigen Präsenz mindestens eines Familienmitgliedes in Bürstadt noch lange nicht. Die Bürstädter, so der Eindruck im Rahmen der offiziellen Eröffnung mit vielen Gästen aus der Politik und der Branche, sind stolz darauf, dieses Unternehmen für sich gewonnen zu haben. So wurde zum Beispiel in einer der kurzweiligen Reden darüber nachgedacht, in der nächsten Zeit die Tradition der verschiedenen „Königinnen“ um eine „Pilzkönigin“ zu erweitern. Wie gut die Investition vor den Toren der Stadt bei den Menschen ankommt, zeigt der überwältigende Besuch am „Tag der offenen Tür“, den mehr als 3000 Neugierige nutzten.