Fleischersatz ist im Kommen, vor allem bei jungen Leuten. Die Auswahl an Produkten ist inzwischen riesig – von Soja-Schnitzel über Grillwürstchen aus Erbsenprotein und Burgerpatties aus Weizen – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Wieso also nicht auch Pilze verwenden, denn gerade ihr würziger Geschmack und ihre wertvollen Inhaltsstoffe können Mund und Magen verzücken. Zwei Unternehmen in Deutschland haben sich dieser Aufgabe nun angenommen und tüfteln bereits an ersten Fleischersatzprodukten aus Pilzbestandteilen oder sogar ganzen Pilzen. So hat es Walding Foods aus Freising geschafft, Fruchtkörper des Schwefelporlings, eigentlich ein Waldpilz, im Labor zu produzieren. Den Schwefelporling, der auch gerne „Chicken of the Woods“ oder Waldhähnchen genannt wird, weil er Hähnchenfleisch sehr nahekommt, will das Unternehmen nutzen, um daraus Fleischersatzprodukte herzustellen. Aktuell sind die Gründer dabei, die Produktion zu optimieren.
Auch Bitburger und Mushlabs möchten künftig diesen Weg gehen und gemeinsame Sache bei der Herstellung von Alternativen auf Pilzbasis machen. Aber was hat denn ein Bierproduzent mit Fleischersatz zu tun, fragen Sie sich wahrscheinlich? Nicht das Bier selbst soll dabei zum Einsatz kommen, sondern Nebenprodukte, die beim Bierbrauen anfallen. Diese wird Bitburger an das Biotech-Start-up Mushlabs weitergeben, das daraus über einen Fermentationsprozess Myzelien kultivieren möchte. Diese sollen als Basis für neue Lebensmittelprodukte dienen. Laut einer Meldung der Frankfurter Allgemeinen (FAZ) soll der Bierhersteller sogar eigene Anlagen für das Start-up bereitstellen, in denen die Myzelien produziert werden.
Text: BDC
Bild: Das Grüne Medienhaus/BDC