Internationale Pilztage 2024 in China: Informations- und Austauschplattform für die gesamte Pilzindustrie

Internationale Pilztage 2024 in China: Informations- und Austauschplattform für die gesamte Pilzindustrie

„Die schnellste Wachstumsrate der Welt“ – mit diesen Worten fasst der Substratlieferant Lujun Zhang seine Sicht auf die chinesische Speisepilzproduktion zusammen. Die UMDIS-Pilzagentur hatte in einer Umfrage verschiedene Länder um ihr Resümee für das Jahr 2023 gebeten. Dass der Pilzsektor eine enorme Bedeutung für China hat, wurde auch auf den Internationalen Pilztagen vom 22.-24. April 2024 in Xiamen in der Provinz Fujian deutlich.

Erstmalig gab es neben der Messe auch zwei Konferenzen, die „1. Internationale Konferenz der Spezialpilzindustrie“ sowie die „1. Konferenz zur Entwicklung der Speisepilzindustrie“ (“Theorie der Kreislaufproduktion von Pflanzen, Tieren und Pilzen”). Damit wollte man eine umfassende Informations- und Austauschplattform für die gesamte Pilzindustrie bieten. Ziel war, die Kommunikation zwischen den Unternehmen, der Regierung, Universitäten, Forschungseinrichtungen und dem Handel zu fördern. Im Fokus standen der Austausch von Informationen, Technologien, Talenten, Produkten und Vertriebskanälen.

Die Ausstellung bestand aus zwei thematischen Bereichen: der Innovationshalle für intelligente Fertigung und der Förderhalle für die Pilzindustrie. Insgesamt 11 Kategorien von Produkten und Dienstleistungen wurden präsentiert, unter anderem Pilzzucht, Rohstoffversorgung, intelligente Technik, Umweltverträglichkeit, Energiemanagement, Kühlkettenlogistik sowie Produktverarbeitung und Vertriebskanäle.

Zur Eröffnungsveranstaltung waren 700 Teilnehmer:innen gekommen, darunter Regierungsvertreter:innen aus 18 Regionen, Leiter:innen von 271 führenden Pilzproduktionsunternehmen, Expert:innen und Wissenschaftler:innen aus der Branche, professionelle Einkäufer:innen von Supermärkten und der Gastronomie sowie Vertreter:innen der gesamten Pilzindustrie. Organisiert werden die Internationalen Pilztage von der Chinesischen Handelskammer für Import und Export von Lebensmitteln, einheimischen Erzeugnissen und tierischen Nebenprodukten (CFNA).

Nach Ansicht von Lujun Zhang ist ein weiterer Anstieg der Arten und der Produktion von exotischen Pilzen zu erwarten: „Der Ertrag bestimmter Arten steigt jährlich um mehr als 5 Prozent, darunter Lyophyllum decastes, Oudemansiella raphanipies, Pleurotus geesteranus, Boletus sp., Dictyophora rubrum, Auricularia polytricha, Ganoderma lucidum, Agaricus blazei, Stropharia rugoso und Strohpilz Volvariella volvacea.“ In den vergangenen Jahren hätten sich durch die Verbesserung der Anbautechniken und die Auswahl geeigneter Sorten viele Arten, die zuvor nicht künstlich produziert werden konnten, allmählich durchgesetzt, wie Steinpilze, Morcheln, Cordyceps und Bambuspilze.

Zhang erläuterte im Rahmen der UMDIS-Umfrage, dass die chinesische Speisepilzindustrie im vergangenen Jahr noch in einem traditionellen, von Landwirten dominierten Produktionsmodell mit geringem Spezialisierungsgrad geprägt war und prognostizierte dies auch für 2024. Aufgrund des Arbeitskräftemangels und der steigenden Arbeitskosten werde der Grad der Automatisierung in der chinesischen Speisepilzindustrie jedoch stetig zunehmen. Im Jahr 2024 seien mindestens drei moderne Shiitake-Pilzfabriken in Planung. Auch die Manager würden der Automatisierung mehr Bedeutung beimessen.

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