Im März 1903 erschien in der Zeitschrift „Deutsche Warte“ die Beilage „Landwirtschaftliches Wochenblatt“ zum Thema Kulturchampignons. Die Kultur von Pilzen in Kisten, das beweisen der Beitrag und die dazu geschaltete Anzeige, sind keine Erfindung unserer Zeit. Auch unsere Ur-Großväter kannten diese Kulturmethode bereits. Kisten wurden damals über drei Monate kultiviert, vermutlich kamen dann mehrere Wellen bei der Ernte zum Einsatz. Insgesamt wird die Kultur der Pilze als einfach und lohnend beschrieben. Der Beitrag, den der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) von einem Sammler für kleines Geld erworben hat, ist allein schon deshalb lesenswert, weil der Autor am Ende bedauert, dass sich nur so wenige Gärtner und Landwirte mit den Pilzen beschäftigen mögen. Große Nachfrage und gute Preise waren damals scheinbar sicher. Für alle, die die deutsche Schrift (auch „Sütterlinschrift“ genannt) noch lesen können, ein lohnender Rückblick – und sei es nur wegen der für uns heute eigenwillig anmutenden deutschen Sprache.
Bilder/Text. BDC