ESSMI/HLP-China-Exkursion: Mehr Spezialisierung auf Pilzsorten statt auf Prozessschritte

HLP-China-Exkursion

Es war ein breites Spektrum aus dem Bereich des Pilzanbaus, das die Mitglieder der ESSMI/HLP-Exkursionsgruppe auf ihrer Reise nach China erleben durften. Vom 16.-26. April 2024 reisten 32 Mitglieder aus zehn Ländern nach China, um sich dort mit einem umfangreichen Programm über die neuesten Entwicklungen im Pilzanbau und die Produktion im Land zu informieren.

Einen breiten Überblick über verschiedenste Pilzsorten und deren Anbau gab es gleich zu Beginn bei dem zweitägigen Besuch der World Mushroom Conference in Xuchang Henan. Der Schwerpunkt der Exkursion lag jedoch auf den Betriebsbesichtigungen: kleine bäuerliche Produktionen mit viel Handarbeit, mittelgroße halbautomatisierte Betriebe sowie riesige vollautomatisierte Unternehmen erlaubten einen Einblick in den chinesischen Pilzanbau. Dieser ist – im Gegensatz zum europäischen Markt – eher spezialisiert auf einzelne Pilzsorten als auf Prozessschritte. So wird meist von der Brut über das Substrat bis hin zum fertigen Pilz alles in einem Betrieb produziert, jedoch häufig nur von einer Pilzsorte. Die Teilnehmer:innen erhielten einen spannenden Einblick in die Kultur vieler verschiedener Kulturpilze, unter anderem Shiitake, Enoki, Shimeji, Hericium, Stropharia, Morel, Eryngii, Agrocybe und Oudemansiella.

In einem Treffen mit Vertreter:innen des Shanghai Institute of Agricultural Sciences (SAAS) sicherte der ESSMI e. V. seine Unterstützung bei der Einrichtung eines Internationalen Tages des Pilzes zu. Das Institut hat zu diesem Zweck eine Initiative ins Leben gerufen. Ziel ist, international einen festen Tag im Jahr dem Pilz zu widmen. Der ESSMI e. V. sieht darin eine hervorragende Möglichkeit, auf die Branche und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Da das Interesse an Pilzen zumindest auf der Nordhalbkugel vor allem im Herbst besonders hoch ist, hat der ESSMI e. V. vorgeschlagen, den Tag im September/Oktober anzusiedeln. Die Initiative will den Antrag bei der Welternährungsorganisation FAO einreichen. Mindestens drei Staaten müssen dies unterstützen, damit der Antrag erfolgreich ist. Der ESSMI e. V. will hierzu beitragen und hofft auf weitere nationale Verbände, die sich beteiligen.

Die Ergebnisse und Erfahrungen der China-Exkursion stehen im Mittelpunkt des ersten ESSMI-Kongresses am 10./11. September 2024 im belgischen Liège.

Beitrag teilen:

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on whatsapp
WhatsApp