Den Mitgliedern des Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) e.V. fällt es immer schwerer, genug Arbeitskräfte für die Ernte der Kulturpilze zu finden. Teilweise, so die Mitglieder im Rahmen der Vorstandssitzung in Heiligenstadt, konnte nicht mehr die gesamte Produktion geerntet werden. Zwar gab es in diesem Frühjahr moderate Steigerungen bei den Erlösen, doch die, da war sich der Vorstand bei der 71. BDC-Jahrestagung in Thüringen einig, reichen nicht aus, um die ständig steigenden Kosten zu decken. Finden die Betriebe noch Arbeitskräfte, engagieren diese sich schon lange nicht mehr für den Mindestlohn. Trotz aller technischen Fortschritte ist eine maschinelle Ernte bei den empfindlichen Pilzen auch in nächster Zukunft nicht vorstellbar. Die Kosten im Energiebereich steigen weiter. Stroh als wichtiger Grundstoff für die Substratproduktion ist immer schwieriger in ausreichender Qualität zu erhalten und nicht zuletzt sorgt die Düngeverordnung dafür, dass der Champost, also das abgetragene Pilzsubstrat, nur mit immer höherem Aufwand verwertet werden kann.
Der Mangel an Arbeitskräften und die sehr unterschiedliche Strohqualität des Extrem-Sommers 2018 haben sich auch auf die Produktionszahlen ausgewirkt. Insgesamt wird für dieses Jahr eine Gesamtmenge von 78.000 Tonnen Kulturpilzen aus Deutschland erwartet. 2018 waren es 79.150 Tonnen. Von den 78.000 Tonnen werden 68.000 Tonnen Pilze für den Frischmarkt angebaut. Edelpilze, die in der Gesamtsumme ebenfalls enthalten sind, haben in diesem Jahr mit einer Erntemenge von 3.900 Tonnen eine deutliche Steigerung erfahren – 2018 wurden 3.150 Tonnen Edelpilze geerntet. Bio-Pilze sind im Trend, ihr Anteil, so die Schätzung der Experten, dürfte jetzt 7,2 Prozent anstelle von 5,5 Prozent aus dem letzten Jahr betragen. Nach wie vor ist die Beschaffung von Bio-Stroh einer der limitierenden Faktoren für die Bio-Produktion.
Text/Bild: BDC