Ernte

Marts Christiaens ‚denkt‘ in Champignons und den Möglichkeiten, die die Technologie für ihre Produktion bietet.

Weiter Mechanisieren?

Marts Christiaens ‚denkt‘ in Champignons und den Möglichkeiten, die die Technologie für ihre Produktion bietet.
Marts Christiaens ‚denkt‘ in Champignons und den Möglichkeiten, die die Technologie für ihre Produktion bietet.

Eine weitere Mechanisierung der Ernte sieht Marts Christiaens, Christiaens-Group, Horst/NL, als eine der technischen Herausforderungen beim Anbau von Champignons an. Christiaens berichtete bei der 66. Jahrestagung des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer e.V. (BDC) in Rostock-Warnemünde über die neuesten Ideen. „Die Ernte mit dem Roboter wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren sicher nicht möglich sein, weil die Qualität zu stark darunter leidet“,  meinte der Technik-Experte. Aber vor dem Hintergrund steigender Lohnkosten – Mindestlohn – könnte eine stärkere Mechanisierung mit dazu beitragen, die Kosten in den Griff zu bekommen. Bei der Herstellung des Substrates sind die Möglichkeiten, Kosten zu sparen nach Meinung von Christiaens recht gut ausgereizt. Er sieht bei der Technik von Morgen den Trend zu immer mehr geschlossenen Systemen, die auf eine komplette Indoor-Produktion setzen. Außerdem geht der Trend bei der Substratproduktion zu immer breiteren Tunneln. „Zusammenarbeit ist das Stichwort bei der Ernte. Mensch und Maschine müssen in Zukunft noch mehr zusammenarbeiten“ ist sich Marts Christiaens sicher.

Ein Körbchen Champignons aus den Händen vom BDC-Vorstand Michael Schattenberg, rechts, ist immer ein schönes Dankeschön.
Ein Körbchen Champignons aus den Händen vom BDC-Vorstand Michael Schattenberg, rechts, ist immer ein schönes Dankeschön.

Zum Beispiel verläuft die Entwicklung bei den optischen Systemen, die die Reife eines Produktes erkennen können, zurzeit sehr schnell. Denkbar wäre laut Christiaens ein Verfahren, bei dem die Maschine ein erntereifes Beet scannt und dem Menschen per Leuchtpunkt zeigt, welcher Pilz gepflückt werden muss und welcher nicht. So ein Verfahren ist nicht nur für den Menschen leichter zu bewerkstelligen, hier könnte man auch weniger erfahrene Mitarbeiter einsetzen. Ein weiterer Schritt ist der „Tray Flow“, bei dem die Kultur zur Ernte an den Arbeitsplatz gebracht wird. Vorteile: Der Arbeitsplatz kann optimal eingerichtet werden und aufwendige technische Helfersysteme können auf diesen Raum begrenzt werden. Ähnliche Systeme sind im gärtnerischen Zierpflanzenbau bereits seit längerem im Einsatz. Bedenkt man dann noch die schnelle Entwicklung in vielen technischen Bereichen, scheint eine automatische Ernte nicht mehr ganz so fern. „Technologie und Champignons bieten begrenzte Möglichkeiten, wenn man die Sache aber vom Champignon her ‚denkt‘, kann die Technologie viele Chancen bieten“ ist sich Marts Christiaens sicher.

Text und Bilder: Christiane James

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